Die Adjudikation im Baustreit: Alternative zur Mediation oder ihr Schrittmacher?

Forum 3

Rückblick - Einblick - Ausblick

Zum Baustreit vor Gericht hört man immer wieder Stichworte wie:

  • langwierig, teuer, nervenaufreibend
  • Claim-Gebirge, Flut von Gutachten
  • Komplexität
  • multikausale Verantwortlichkeiten
  • taktische Manöver, Opportunismus, Justizkredit
  • Folgeprozess, Verlust von Geschäftsbeziehungen

So wenig die Justiz Anlass hat, sich für diese Negativzuschreibungen verantwortlich zu fühlen, so klar wie kaum ein anderer scheint dieser Bereich geeignet für alternative Streitbeilegung.

Warum erobert sich die Baumediation dann nicht ihren Markt? Fehlt es noch immer (schlicht) an hinreichender Information? Wie erreicht man die Entscheidungsträger im Hinblick auf die betriebswirtschaftlichen Implikationen? Oder kommt die Baumediation ebenso zu spät wie das Gericht? Wäre deshalb Streitprophylaxe etwa als baubegleitendes Klärungsverfahren zielführender? Oder leidet die Baumediation wie das Gerichtsverfahren unter strukturellen Schwächen? Brauchen die Parteien mithin auch eine schnelle vorläufig verbindliche Klärung, gehört also die Zukunft eher der Bauadjudikation? Oder können sich Mediation und Adjudikation gegenseitig befruchten und ergänzen?

Fünf Jahre nachdem wir uns bereits einmal mit der Baumediation befasst haben, lohnt eine neue Bestandsaufnahme. Lassen Sie uns im Lichte neuer Entwicklungen die Zukunft der Baumediation diskutieren und Entwicklungsperspektiven aufzeigen.

Referenten
Dr. Martin Jung, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, Wirtschaftsmediator Berlin
Moritz Lembcke, Rechtsanwalt, Mediator, Hamburg
Dr. Alexander Steinbrecher LL.M. (Tulane), Bombardier Transportation, Berlin
Dr.-Ing. Matthias Sundermeier, Bauingenieur (Bauproduktion und Bauwirtschaft), Technische Universität Dortmund
Moderation
Petra Schmidt, Niedersächsisches Justizministerium