Konfliktschlichtung unter Jugendlichen II

"Peer education" und Seniorpartner an Schulen

Forum 5

Nicht jeder Konflikt unter Jugendlichen ist strafrechtlich relevant und beschäftigt die Justiz. Aber fast jedem Konflikt, der die Justiz beschäftigt, sind andere, oft harmlosere Streitereien vorangegangen, die auch an Schulen ausgetragen werden. Galt Schule als Schutzraum schlechthin zum Wissenserwerb und zur Persönlichkeitsentwicklung, sehen sich Lehrkräfte, Schulleitung, Eltern und Schüler heute zunehmend mit dem Problem wachsender Gewalt konfrontiert.
Um Jugendlichen Möglichkeiten zur friedlichen Lösung von Konflikten in der Schule aufzuzeigen, wurden in den letzten Jahren unterschiedliche Ansätze entwickelt. Zwei Modelle sollen in diesem Forum vorgestellt und diskutiert werden. Dabei wird auch der Frage nachgegangen, inwieweit die Justiz von den in den Schulen gewonnenen Erfahrungen profitieren kann.
Der erste Ansatz, die sog. "Peer education", geht davon aus, dass Jugendliche bestimmter Altersgruppen sich am ehesten von Gleichaltrigen positiv beeinflussen lassen. In Niedersachsen lernen Schülerinnen und Schüler unter anderem in dem Projekt "Schule konfliktfähig" sowie im "Buddy-Projekt", füreinander Verantwortung zu übernehmen und sich für eine gewaltfreie Schule zu engagieren.
Einen anderen Ansatz verfolgt der bereits in mehreren Bundesländern tätige Verein "Seniorpartner in School e. V.". Dieser bietet älteren Menschen eine kostenlose Mediationsausbildung an und vermittelt sie dann als ehrenamtliche Konfliktbegleiter an Schulen weiter. Der Verein hat auch in Niedersachsen bereits erste Projekte initiiert.

Referentinnen
Christiane Richter, Seniorpartner in School e.V.
Jutta Sengpiel, Beauftragte für Gewaltprävention, Landesschulbehörde Abt. Braunschweig, Dezernat 1
Regine von Dobschütz, "Seniorpartner in School e. V.", Goslar
Moderation
Horst Roselieb, Niedersächsisches Kultusministerium