Das Grußwort des Ministers
Sehr geehrte Damen und Herren,
Weit ist sie gekommen - die Mediation in Deutschland. Gelöst von den USA, ausdifferenziert nach Herkunftsberufen sowie nach Anwendungsbereichen und Methodik (Shuttle-bis Online-Mediation) und eingebettet in eine wahrlich profilierte Verbandslandschaft. Kreative positive Menschen sind in Aufbruchstimmung, mit reflektierter und gereifter Haltung und mit der Vision von einer veränderten Streitkultur in der Gesellschaft.
Alles gut?
Nicht wirklich: Die freiberufliche Mediation ist in Deutschland kaum vom Fleck gekommen. Wo sind die Fälle? Es florieren letztlich nur die Sekundärmärkte, von der Ausbildung über die Wissenschaft und Literatur bis hin zu den Verbänden.
Ist die Mediation schon am Ende?
Mit dieser Zuspitzung der Positionen ist das Spannungsfeld beschrieben, in dem sich unser nun schon siebter Konfliktmanagementkongress bewegt. Die Mediation und die verwandten konsensualen Konfliktlösungsmethoden sind gute Produkte, um es technisch zu sagen. Und die Menschen, die sie nutzen, sind damit auch sehr zufrieden - das zeigen viele Untersuchungen.
Wie also bringt man die Menschen in Kontakt mit der Mediation? Dieser Frage wollen wir uns aus verschiedenen Richtungen nähern. Wir wollen kreativ erarbeiten, was die Anbieterseite tun kann, sei es individuell oder in konzertierter Aktion. Wir schauen auf die Rechtsschutzversicherer, die eine ganz wesentliche Stellschraube bei der Wahl der Konfliktlösungsmethode in der Hand halten. Wir widmen uns dem in mancher Hinsicht besonderen Markt der Baustreitigkeiten. Und keineswegs zuletzt wollen wir die Handlungsmöglichkeiten des Gesetzgebers diskutieren; die bevorstehende Umsetzung der EU-Mediationsrichtlinie bietet hierfür einen sehr aktuellen Bezugsrahmen.
Ich freue mich darauf, Sie in Hannover zu begrüßen.
Ihr
Bernd Busemann
Niedersächsischer Justizminister