Schule und Mediation

Forum 1

Wenn es einen Ort gibt, an dem sich messen lässt, inwieweit sich unsere Streitkultur zu einer Konsenskultur entwickelt, ist dies die Schule. Mediation ist in den Schulen längst angekommen, teilweise bereits als Lernstoff, vor allem aber als angewandtes Konfliktlösungsinstrument. Am Anfang der Entwicklung standen Projekte spezifi scher Streitschlichtung unter Schülern. Inzwischen haben mediative Aspekte Eingang gefunden in Schulentwicklungskonzepte wie etwa schülerbezogene „Peergroup-Education“ (z.B. im„Buddy-Projekt“) oder lehrkraftbezogene Formate positiver Beziehungsgestaltung wie die seit mehreren Jahren in Niedersachsen erfolgreich durchgeführte Fortbildung „Kommunikation – Interaktion – Kooperation (KIK)“,in der Klassenlehrkräfte lernen, präventiv Maßnahmen zur Verbesserung des Klassenklimas einzusetzen und eine konstruktive Konfliktkultur in ihren Klassen zu etablieren. Konflikte mit Eltern und in der Kollegenschaft sind oftmals Anzeichen für eine notwendige Veränderung, der Ruf nach Klärung und neuer Balance. Es gilt die Chance zu nutzen, sich neu zu sortieren, neu und anders miteinander in Kontakt zu treten und bessere Wege für die Zukunft zu entdecken.Hierbei kann die unbefangene Sicht von außen besonders wertvoll sein, zumal wenn sie sich mit Streitlösungsexpertise verbindet. Eine Chance für Mediatorinnen und Mediatoren – besonders in Zeiten der Konfliktverrechtlichung und besonderen Herausforderungen wie der Inklusion. Auch unterhalb der Schwelle spezifischer Konfl iktbearbeitung ist Förderung der Lern- und Schulkultur wichtig auch im präventiven Sinne; einen lohnenden Weg weist das Coaching.

Referentinnen und Referenten
Moderation
Michael Kasten