Neuro-Linguistisches Programmieren (NLP) in der Mediation

Forum 4B

Die NLP-Systeminterventionsmuster „Schule des Wünschens“ (Stahl) und „negotiation model“ (Grinder), sowie die ihnen zugrunde liegenden Paar- Interventionen Virginia Satirs werden vorgestellt. Diese Vorgehensweisen haben sich bewährt als eigenständige Instrumente für die Moderation aller Arten von (Konflikt-)Verhandlungen in der Organisations- und Unternehmensberatung, in der Paar- und Familientherapie und vor allem in der Mediation. Sie wirken stark „syntaktisierend“, d.h. sie adressieren die unbewussten, nonverbalen Kalibrierungen der Partner direkt und helfen dadurch, die Menge inhaltlich-semantischer Unterscheidungen zu minimieren, die der Mediator nachvollziehend zu verarbeiten hat – oder die er versucht ist, dem Diskurs der Mediation hinzuzufügen, mit dem Risiko, den Prozess unnötigerweise zu verlangsamen oder gar zu behindern.

Das Besondere an diesen Vorgehensweisen ist die starke Fokussierung auf die nonverbalen Komponenten der Interaktion der Konfliktpartner, auf ihre sich wiederholenden Abfolgen von gegenseitigen Auslösern für Problemzustände (kalibrierte Schleifen). Diese werden nicht nur berücksichtigt, sondern sind der Hauptfokus und der zentrale Ansatzpunkt für den Mediator.

Ausgehend von der Annahme, dass nur ressourcevoll-flexible Konfliktpartner zu angemessenen Lösungen kommen, geht es in den NLP-System-Interventionen um die Auflösung und die Transformation dieser problemerzeugenden und -erhaltenden Interaktionsmuster und um die Nutzung der in ihnen gebundenen Energien. Sie stellen durch eine ausgefeilte, prozessorientiert-instrumentelle Nutzung der Inhalte sicher, dass sich die Partner in ihrem „Tanz der Physiologien“ maximal ressourcenvoll aufeinander beziehen und sich dadurch inhaltlich jeweils selbst am besten vertreten können. Die NLP-System-Interventionsmuster lassen das Interaktionsverhalten der Partner flexibler und variantenreicher werden - was das Hervorbringen kreativ-vielschichtiger und ökologischer Verhandlungsresultate ebenso begünstigt wie die maximale inhaltliche Abstinenz, die diese Vorgehensweise dem Mediator ermöglicht.

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