Das Grußwort der Ministerin
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Zeit ist reif: Knapp 40 Jahre nach den ersten Debatten über Alternativen zum klassischen Gerichtsverfahren und nach rund 20 Jahren Mediationsentwicklung in Deutschland lohnt eine wissenschaftstheoretische Einordnung des Themas. Die ersten Schritte sind bereits gemacht. So mehren sich die Anzeichen für eine Integration der Mediation in die justizielle Verfahrensdogmatik, aber auch für eine Professionalisierung der Mediationsforschung.
Nicht zuletzt im Lichte der Evaluierung des Mediationsgesetzes möchte ich auf die Rolle des Staates bei der Mediationsentwicklung aufmerksam machen. Die Justiz hat zwar wenig Anlass, neben ihrem Kernangebot alternative Streitlösungen zu finanzieren. Sie tut jedoch gut daran, die Möglichkeiten der Mediation im bzw. vor einem Gerichtsverfahren zu nutzen. Das gilt in keinem Bereich so sehr wie im Familienrecht.
Getreu dem Motto „Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer ist als in der Theorie“ (Ernst Ferstl) möchten wir Ihnen deshalb - soweit möglich - auch ganz praktisch Innovation und methodische Bereicherung anbieten.
Ich freue mich, Sie zu unserem 15. Konfliktmanagement-Kongress in Hannover begrüßen zu dürfen.
Ihre
Barbara Havliza
Niedersächsische Justizministerin