Körperwahrnehmung und Improvisation als Mediationskompetenz

Forum 4a

Das Phasenmodell der Mediation ermöglicht es, einen Konflikt abgeschichtet und schrittweise systematisch zu bearbeiten. Innerhalb dieser vorgegebenen Struktur ist allerdings mit Überraschungen zu rechnen: Jeder Konflikt entfaltet eine eigene Dynamik, jede Konfliktpartei folgt ihrer eigenen Verhaltenslogik.

Nur wenn es den Mediatorinnen und Mediatoren gelingt, einen guten Kontakt zu allen Beteiligten – inklusive sich selbst – aufzubauen und durch alle Turbulenzen der Konfliktdynamik hindurch zu halten, können sie auf unerwartete Situationen angemessen reagieren und das Konfliktsystem sicher navigieren.

Die dafür nötigen elementaren Kompetenzen – Erdung, Präsenz, Wahrnehmungs- und Kontaktfähigkeit – gehen über die in Mediationsausbildungen üblicherweise unterrichteten Kommunikationsmethoden und Interventionstechniken hinaus; sie haben körperliche Grundlagen und werden eher in der Improvisations- und Kampfkunst vermittelt.

In diesem Forum werden die Teilnehmenden durch eine Reihe von einfachen, grundlegenden Übungen geführt, welche diese Basiskompetenzenerlebbar machen und stärken.

Abschließend wird zusammengefasst, wie diese Übungen auf Mediationssituationen übertragen sowie im eigenen beruflichen (und privaten) Alltag als Mittel der Selbstfürsorge genutzt werden können.

 

Referentinnen
Prof. Dr. Ulla Gläßer, Europa-Universität Viadrina Frankfurt Oder); Mediatorin, Berlin
Juliane Ade, Mediatorin und Ausbilderin, Rechtsanwältin, Berlin