Das Grußwort des Ministers
Sehr geehrte Damen und Herren,
Konflikt und Aggression stehen im Mittelpunkt justizieller Arbeit. Für die konsensuale Streitlösung kommt der Aspekt der Kooperation hinzu. Seit jeher bemühen sich verschiedene wissenschaftliche Disziplinen um Zugang zu diesen Phänomenen, besonders spannende Erkenntnisse und vielversprechende Perspektiven gerade für die Mediation generiert die moderne Neurobiologie. Ich freue mich auf die Impulse, die Professor Bauer hierzu dem Kongress gleichsam aus erster Hand geben wird.
Ein besonders interessanter Bereich für die konsensuale Konfliktlösung stellt das Gesundheitswesen dar. Dies betrifft die Arzt-Patient-Beziehung ebenso wie die Konfl iktstruktur und –kultur im Krankenhaus, einem in vielerlei Hinsicht besonderen Arbeits- und Verantwortungsbereich. Für beide Felder hält die konsensuale Streitbearbeitung innovative Antworten auf drängender werdende Fragen und Probleme bereit.
Wenn in diesem Sinne die Mediation als Therapie verstanden werden kann, so überrascht es nicht, wenn auch diese spezifische Therapie Risiken und Nebenwirkungen hat. Der Hochkonflikt und der Umgang mit Traumata jedenfalls stellen Mediatorinnen und Mediatoren vor große Herausforderungen.
Wir wollen uns ferner mit kreativen Methoden der Konfliktbearbeitung befassen. Denn das Methoden-Portfolio zu vergrößern, ist gewiss ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg.
Nicht zuletzt widmen wir uns einem Bereich, der unter dem Begriff Restorative Justice für einige Furore sorgt – längst über den engen Bereich einer alternativen Strafrechtspflege
hinaus.
Zu unserem nun bereits 9. Konfliktmanagementkongress möchte ich Sie herzlich nach Hannover einladen.
Ihr
Bernd Busemann
Niedersächsischer Justizminister